Gedenken an Jufo Mit-Gründer Meinrad Koch
Wenn es so etwas gab, wie den Mann der ersten Stunde im Jufo Riedlingen, dann war dies Meinrad Koch. Keiner und keine hat so wie er vom ersten Tag an angepackt und gearbeitet wie er. Es gab ja monatelang viel zu tun, den außer dem Wasseranschluss und dem Strom machten die erste Generation der Jufo’ler alles selbst: Boden und Türen ausbessern, Wände streichen, alles einigermaßen bewohnbar machen, Möbel, soweit davon überhaupt die Rede sein kann, besorgen und heranschleppen, den verwilderten Gefängnis-Innenhof wenigstens begehbar machen und vieles andere mehr. Meinrad war bei diesen Aufbauarbeiten der wirkliche „Kapo“ – aber nicht als Maulheld, der sich mit lauten Anweisungen wichtig machen wollte. Meinrad war das genaue Gegenteil: ruhig, freundlich und gut gelaunt ging er geradezu auf in seiner Arbeit für das Jufo. In den ersten Monaten war das Jufo sein zweites Wohnzimmer, er war oft der erste, der das eiserne Tor aufschloß und der letzte, der es wieder zu machte. Aber auch in den folgenden Jahren stellte er sich mehr als alle anderen beim Küchen- und Thekendienst in den Dienst des gemeinsamen Projektes. Das Jufo Riedlingen hat seinem Mann der ersten Stunde und buchstäblichen Vor-Arbeiter Meinrad Koch sehr viel zu verdanken.
Helmut Schneider (Jufo Mit-Gründer)